Chile, Pizza und andere Radler

by MaMo — on  ,  ,  ,  , 

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Vor knapp zwei Wochen haben wir uns auf den Weg nach Feuerland gemacht. Nach 2 Wochen Pause waren die ersten Kilometer mal wieder etwas anstrengend.

Auf Grund eines angekündigten Streiks führte unsere erste Etappe uns direkt nach Chile, statt an der Lagune Azul kurz vorher eine schöne Nacht zu verbringen. Leider mussten wir von unseren roten Linsen (gekauft in Buenos Aires….) und dem Honig an der Grenze Abschied nehmen. Dafür fanden wir aber einen wunderschönen Campingplatz direkt an einer Steilküste mit Blick nach Feuerland.

Blick nach Feuerland
que lindo

Zunächst ging es mit der Fähre über die Magellanstraße nach Feuerland. Man stellt es sich romantischer vor, als es wirklich ist, denn die nächsten zwei Tage sahen wir eigentlich nur Chiles Öl-Fördergebiete und ein bischen hügelige Landschaft. Jedoch blitzten zwischendurch schon vergletscherte Bergkuppen durch und Guanacos besuchten uns beim Mittagessen.

Guanacos und Martha schläft...
Guanacos und Martha schläft…

Wir haben auch unsere längste Etappe so weit hinter uns, 120km mit 40km Schotterstraße. Der Rückenwind am Abend war da sehr willkommen und wir haben Chile nach gut 2 Tagen wieder verlassen. Im Niemansland, keinen Kilometer nach der Grenze, wurde dann unsere erste Reparatur auf der Strecke fällig. Martha hatte einen Schraubenbruch an ihrem Vordergepäckträger. Moritz hat ihn mehr oder minder professionel repariert.

Nach einem kurzen Stopp an der argentinischen Grenzkontrolle, ging es dann dank Rückenwind rasch vorwärts. Wir stoppten in Rio Grande, unter anderem mit dem Ziel den Gepäckträger zu reparieren. Jedoch war der nächste Tag leider ein Sonntag. Da es Montag 80 km/h Gegenwind geben sollte, wollten dir diesen zum reparieren nutzen. Tja, falsch gedacht: Feiertag! So ging es dann ohne Reparatur, aber sehr ausgeruht, weiter.

Außerdem trafen wir die ersten Radler, die entweder auch auf dem Weg nach Ushuaia waren, oder von dort kamen. Von einem bekamen wir auch den Tipp für eine Unterkunft in Tolhuin: ein Radlerparadies in einer Backstube - Panaderia la Union. In deren Schlafsaal haben sich schon viele Radler ausgeruht und gestärkt.

Radlerparadis
Radlerparadis

Mit viel Wind und Warnungen der Polizei, dass wir auf den Gegenwind acht geben sollten, machten wir uns auf den Weg. Dort angekommen trafen wir auch direkt weitere Radler. Zwei Argentinier, die gerade aus Lust und Laune 300km um den See gewandert waren ohne ne Ahnung zu haben wo Wege sind und wo nicht. Dazu noch einen Aegrntinier, dem wir schon in Puerto Madryn begegnet waren und der gerade mit einem Spanier ne 200km Etappe hinter sich hatte. Verrückt.

Mit Allen vereinbarten wir einen gemeinsamen Übernachtungstopp mit Asado auf halbem Weg Richtung Ushuaia an der Hosteria Petrel.

Hosteria Petrel
Hosteria Petrel

Was wir zwei nicht wussten, die Hosteria war nur noch eine Ruine und die Cabanas auch. Glücklicherweise fanden wir eine Cabana mit Dach und intakten Fenstern zum schlafen und die Feuerstelle im Tanzsaal der Hosteria war auch noch gut im Schuss. Die ersten beiden kamen gegen 20h an und wir fingen an Feuer fürs Asado zu machen. Die beiden anderen waren noch auf dem Weg. Sie kamen gut gelaunt gegen Mitternacht an, als wir gerade fertig waren, und brachten Zutaten für Pizza mit.

Feuerstelle der Hosteria
Feuerstelle der Hosteria

So entfachten wir das Feuer ein zweites Mal, machten Pizzateig, tranken Wein und hörten Musik. Moritz “fand” dann noch einen Stein in einem alten Ofen in der noch halb vorhandenen Profiküche, der unser Glück zur Steinofenpizza perfekt machte.

frische Steinofenpizza
frische Steinofenpizza nachts um 2 Uhr<

Nach gemeinsamen Frühstück und Allerlei-Eintopf sind wir beide dann am nächsten Tag gegen 15.30h und mit Regen, Wind und kleinen Bergpässen weiter mit dem Ziel Ushuaia. Durchgefroren und spät haben wir uns dann im Hostel niedergelassen.

T F G

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