Die trockenste Wüste der Welt

by MaMo — on  ,  , 

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Und wir haben entschieden, sie mit dem Fahrrad zu durchqueren. Verrückt, nicht? 1500 km später sitzen wir nun bei Pisco Sour in San Pedro de Atacama und schreiben diesen Bericht.

Gestartet sind wir in La Serena. Von dort aus ging es fast die ganze Zeit entlang der Panamericana, meist eine gut ausgebaute Autobahn mit wenig Verkehr. Die Fahrradfahren-Verboten Schilder wurden glücklicherweise auch von der Polizei ignoriert. Mautfrei war radeln auch, wir durften aber immer die gut einrichten Trucker-Parkplätze nutzen. Saubere Duschen, Wasser, Toiletten und Zeltplatz, alles umsonst.

Die Wüste veränderte sich ständig. Anfangs gab es Sträucher und Kakteen, später weniger Kakteen und schließlich nichts grünes mehr. Es ging oft entlang der Küste, aber auch einige Berge der Costillera mussten überquert werden. Hier ist endlich das Wort Berg korrekt, wir kletterten Anstiege von über 2000 Höhenmeter hoch. Die letzte Nacht zelteten wir sogar auf 3500 Meter über dem Meer. Dort fanden wir dann morgens auch Eis auf unseren Taschen.

Während die Versorgung mit Essen die ganze Zeit ausgezeichnet war, musste die Wasserversorgung genauer geplant werden. Wie gesagt, trockenste Wüste der Welt. Meist packten wir rund 10 Liter ein, genug für einen Tag und eine Nacht. Als wir uns einmal verschätzten, lernten wir die Freundlichkeit chilenischer Autofahrer kennen. Schon das zweite Auto hielt und gab uns eine Flasche. Wenige Minuten später hielt noch ein Auto - der Bus, der als erstes an uns vorbeigefahren war, hatte uns einen (Eis-)Wasserlieferanten geschickt. Super! Äpfel gab es noch oben drauf. An anderen Tagen hielten Autos auch ungefragt und gaben uns Wasser. Angebotene Lifts schlugen wir dieses mal aus.

Das Highlight der Route war der Nationalpark Pan de Azucar. In einem eher unbelebten Wüstenstück gab es wunderschöne Strände, nette Menschen, beeindruckende Klippen, spannende Schluchten und sehr viele Kakteen. Hier sah man auch deutlich, wie in dieser wüste etwas wachsen konnte: Jeden Morgen waren die Küstennahen Hügel in Nebel getaucht. Manchmal war er so dicht, das man das Gefühl hatte im Regen zu stehen, immer verschwand er aber mit aufgehender Sonne.

Nach 3 Wochen können wir sagen: Wüste ist nicht gleich Wüste, und viel abwechslungsreicher als zuerst gedacht. Zum Schluss hier noch “musikalische Beschreibung der Tierwelt” , die wir so gesehen haben.

T F G

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