Wir sind mittlerweile in Bahia Blanca angekommen, quasi dem ersten Etappenziel in Richtung Süden. Bahia Blanca liegt rund 700 km von Buenos Aires weg, wir brauchten mit dem Fahrrad noch ein paar mehr. Ich sitze in der Sonne auf dem leeren Campingplatz und koche Kaffee und Pancakes zum Frühstück im Bett.

Seit San Migel del Monte sind wir viel geradelt, über Las Flores und Rauch, dann wieder zwei 2 Pausentage in den Hügeln der Sierra von Tandil. Anschließend nach Benito Juarez, Tres Aroyos und Colonel Dorrego bis nun Bahia Blanca.

Wir sind dabei in allen möglichen Unterkünften untergekommen, meist jedoch anders als erwartet. Eigentlich wollen wir immer zelten, gerne auch wild. Aber das ist nicht so einfach, wenn 10 Meter neben der Straße immer eingezäuntes Weide oder Ackerland beginnt. Also bleiben Dörfer und Städte. Und nicht immer zelten.

Gemütlich sind dabei Cabanas, Ferienhäuschen. Etwas teuer, aber hier schläft man warm und kann gut selbst kochen, wie z.B in Las Flores (übrigens mit dem bequemsten Bett bisher). In manchen Städten erwartet man, auf ein Hotel angewiesen zu sein, da es nichts gibt. In Rauch wurden wir aber positiv überrascht - neben Hotels gab es auch einen schönen Camping Municipal (städtischer Campingplatz), sogar mit warmer Dusche.

Eine etwas andere Überraschung dann im nächsten Ort, Tandil. Als Touristenort bekannt, hatten wir mit einer größeren Zahl von Campingplätzen und guter Ausstattung gerechnet. Doch viele Plätze waren nur per Schlammweg zugänglich, oder geschlossen (“Oktoberfest”…). Als wir nach ca. 15 km in der Stadt einen offenen erreichten, war dieser dafür eher teuer. Naja, gut.

Anschließend wurde es ausgezeichnet. Nach zwei Tagen Pause in Tandil ging es mit Rückenwind bergab nach Benito Juarez. Zunächst schlugen wir unser Zelt am Sportplatz auf und konnten in der Sporthalle duschen. Nach dem Einkauf warnten uns die Angestellten vor Gewitter - und schlugen als Alternative das “Cuartel de Bomberos” vor. Super! So schliefen wir dann im trockenen und warmen im Ausbildungsraum der freiwilligen Feuerwehr, mit Blick auf die Autos. Wir waren übrigens nicht die ersten. Im reichhaltigen Gästebuch hatten sich einige Radler in den letzten Jahren eingetragen.

Gut erholt weiter am nächsten Tag: 100km Etappe, aber wieder mit schönem Ende in Tres Arroyos. Couchsurfing, und unser erstes richtiges Asado (vegetarisch!). Es war so nett, dass die Nacht eher kurz geriet, dabei waren noch zwei Etappen bis hier her zu bewältigen.

Nach Zwischenstopp über Nacht in Colonel Dorrego (klassisch: günstiges Hotel) kamen wir Donnerstag abend an. Als große Stadt sollte Bahia Blanca eigentlich super viele Umterkünfte haben. Dachten wir. Dumm nur, dass am Wochenende ein Sportevent war, und so fast alle Unterkünfte voll. In der 5. bekamen wir ein Zimmer, das aber als bisher teuerste Unterkunft in unserer Reise zu verbuchen ist. Zusätzlich war das Zimmer auch mit starkem Modergeruch ausgestattet, der schlafen nur nach Konsum von Cocktails möglich machte.

Also nichts mit ausschlafen am nächsten Tag - umziehen war angesagt. Mangels Alternativen auf den Campingplatz. Dort klappte es mit Ausschlafen und als die Pancakes fertig waren auch mit sonstiger Pausenbeschäftigung - Kette reinigen, Wäsche waschen, Kocher betanken etc. Gut ausgeruht sind wir nun bereit für die nächsten Etappen.

T F G

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